Die DNX und wieso sich Online-Business und Spiritualität nicht ausschließen

Ich muss gestehen, dass ich bis vor einiger Zeit mit der digitalen Nomadenszene noch nicht so viel anfangen konnte – und einige Vorurteile hatte. Wenn ich an den typischen digitalen Nomaden oder Online-Unternehmer dachte, hatte ich jemanden vor Augen, der im IT oder Marketing-Bereich arbeitet und dem es hauptsächlich um Zahlen, Reichweite und Bekanntheitsgrad statt um Inhalte geht. Als Redakteurin & Bloggerin, die sich immer mehr mit Themen wie Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt, fand ich mich da nicht ganz wieder – dachte ich zumindest.

Denn mittlerweile weiß ich, dass die digitale Nomadenszene und Co-Working-Spaces etwas ziemlich Großartiges sind. Man trifft auf so viele inspirierende Menschen, die einerseits so bunt und unterschiedlich sind und andererseits doch genau das gleiche Mindseit haben. Menschen, die aus ihrem alte Leben ausgebrochen sind, weil sie sich nach einem neuen, selbstgestalteten Leben sehnen. Und dass Spiritualität, Persönlichkeitsentwicklung und digitales Unternehmertum sich nicht ausschließen, sondern Hand in Hand gehen, hat mir die diesjährige DNX gezeigt.

Ein Festival für digitale Nomaden & Online Unternehmer

Wer sie noch nicht kennt: Die DNX ist das Digitale Nomaden Festival, das einmal jährlich in Berlin stattfindet und bei dem verschiedene Speaker Vorträge zu den Themen Online-Selbständigkeit und ortsunabhängiges Arbeiten halten. Tatsächlich lag der Fokus aber vielmehr auf dem Thema Persönlichkeitsentwicklung, das sich wie ein roter Faden durch jeden Vortrag gezogen hat. Da es meine erste DNX war, kann ich nicht beurteilen, ob die Themen Spiritualität und Persönlichkeitsentwicklung schon immer so stark präsent waren, aber für mich war es auf jeden Fall genau der richtige Zeitpunkt, die DNX kennen zu lernen.

Ein bisschen fehlt mir auch noch immer die Sprache, wenn ich an das letztes Wochenende denke … Da war so viel Energie im Raum, so viel Inspiration, so viele neue Denkanstöße – und so viele tolle Speaker! „Wie du Niederlagen lieben lernst„, „Die unglaubliche Kraft der Gedanken“ oder „Wie du Zugang zu deinem höchsten Selbst bekommst“ waren nur einige der Topics, zu denen Vorträge gehalten wurden. Und jeder einzelne Vortrag war unglaublich inspirirend und hat mir neue Erkenntnisse geschenkt – jeder auf seine ganz individuelle Weise. Über Laura Malina Seiler habe ich mich ganz besonders gefreut, da ich schon seit über einem Jahr ihre tollen Podcasts zum Thema Higher Self und Mindful Empowerment höre.

Erfolg und Misserfolg sind nachträgliche Bewertungen, die von unserer Zielsetzung abhängen.
Sebastian Kühn

Sebastian Kühns Vortrag über das Scheitern ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Denn was wir dort matra-mäßig wiederholt haben und was sich eigentlich jeder Mensch immer wieder bewusst machen sollte: Scheitern ist ok! Und aus Fehlern lernt man aus. Oder könnte man lernen, wenn man sich trauen würde, es noch einmal zu versuchen. Leider tun dies die wenigsten: Nach Sebastian Kühn versuchen nur 11 Prozent der Gründer, die mit ihrem ersten Unternehmen gescheitert sind, es ein zweites Mal – und dass, obwohl die Chancen, es beim zweiten Mal zu schaffen, wesentlich größer sind. Und dies bezieht sich natürlich nicht nur auf Online-Unternehmer. Denn sei es ein Buchprojekt, die Kunstausstellung oder das eigene Café: die wenigsten Dinge klappen beim ersten Anlauf oder von heute auf morgen. Sie brauchen Zeit.

Dr. Johannes Metzler über das Thema „Think Big, Act Small“

Eine weitere wichtige Message, die in vielen Vorträgen durchkam war, wie wichtig es ist, bei sich selbst zu bleiben. Seinen eigenen, individuellen Weg zu gehen und sich nicht mit anderen oder mit deren Karriere- oder Lebensweg zu vergleichen. Dr. Johannes Metzler hat dies in seinem Vortrag mit der Überschrift „Think Big“ sehr schön formuliert: „Vergleiche deinen Anfang nicht mit dem Ende von jemanden, der es schon geschafft hat.“ Und dass es wichtig ist, groß zu denken und zu träumen, thinking big eben, weil alles andere eine selbsterfüllende Prophezeiung ist.

Die Kraft der Gedanken

Dies knüpft auch gleich an den Vortrag beziehungsweise die praktischen Hypnoseübungen von Thimon von Berlepsch an, die mich absolut fasziniert haben. Es ging um die Kraft der Gedanken und wie stark die eigene Vorstellungskraft eigentlich ist. Denn erstaunlicherweise ist es für unser Gehirn das Gleiche, ob wir etwas erleben oder es uns nur vorstellen. In einer Übung sollten wir beispielsweise unsere Hände ineinander verschließen und uns vorstellen, dass diese eins werden und verschmelzen, sodass wir sie nicht mehr öffnen können – und dass war tatsächlich der Fall! Etwas, dass ich vorher nie für möglich gehalten hätte, wenn ich es nicht selbst erlebt hätte.

Nach Thimon von Berlepsch sind die meisten Gedanken, die unterbewusst in unserem Kopf ablaufen, aber leider gegen uns gerichtet. Man kann sich vorstellen, was für eine starke Wirkung demzufolge negative Gedanken haben, die den ganzen Tag automatisch in unserem Kopf ablaufen … Destruktive Glaubenssätze wie „Ich schaffe das nicht“ oder „Das wird eh nichts.“ Die Übung zeigt auch, dass wir nicht nur auf ein bestimmtes Ziel hinarbeiten sollten, sondern vor allem und zuerst an unserem eigenem Mindset etwas ändern müssen. Und da dies alleine manchmal schwer sein kann, können inspiriende Podcasts, Meditations- und Imaginationsübungen sowie Coachings hierbei hilfreich sein. Und natürlich Orte und Veranstaltungen wie die DNX, auf der man auf Gleichgesinnte treffen und sich mit ihnen vernetzen und austauschen kann – und auf der überraschend viel meditiert wurde.

Ich fühle mich gerade auf jeden Fall wieder super motiviert und inspiriert und bin sehr dankbar für die unglaublich intensiven Tage. Und mir ist einmal mehr bewusst geworden, dass ich meinen Weg gehen muss, ob ich es denn will oder nicht.  Denn tief in unserem Inneren, da wissen wir eigentlich, was unsere Berufung ist und welches der richtige Weg für uns ist – wir haben nur manchmal Angst ihn zu gehen. Denn wie Laura Seiler oder Bahar Yilmaz sehr treffend gesagt haben, ist es ein Irrtum zu glauben, dass es leicht ist, seiner Berufung zu folgen.

Und trotzdem sollten wir es tun. Weil genau das der Grund ist, wieso wir hier sind.

Bahar Yilmaz beim Vortrag „The Art of Synchronology: Bewusstseinsgrenzen sprengen“

Du magst vielleicht auch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert