In manche Städte verliebt man sich – und in anderen kommt man einfach nicht richtig an. So erging es mir mit Da Nang. Die Großstadt in Zentralvietnam liegt direkt in der Mitte zwischen Hanoi im Norden und Saigon im Süden. Das Stadtzentrum von Nang ist ähnlich wie Saigon sehr laut und hektisch, auch wenn Da Nang mit ungefähr einer Millionen Einwohner im Vergleich zu Saigon mit über acht Millionen Einwohner wesentlich kleiner ist.
Hotelklotze, Baustellen – und ein morbider Charme
Da Nang und Hoi An trennen zwar nur 30 km – von der Atmosphäre könnten die Städte aber unterschiedlicher nicht sein. Zwar hat auch Da Nang eine Beachfront, aber diese liegt leider an einer lauten und stark befahrenen Hauptstraße. Dazu kommen unzählige leerstehenden Gebäude und halbfertige Hotelbauten, was dem Ganzen einen gewissen morbiden “Charme” verleiht. Was man hier außerdem en masse findet: Baustellen, an denen rund um die Uhr gearbeitet und gebohrt wird. Und rund um die Uhr meint tatsächlich auch rund um die Uhr – auch nachts! Generell wird in Vietnam ständig irgendwo gebaut, aber gerade in Da Nang schießen die Hotelbauten und Wellnesshotels wie Pilze aus dem Boden. Wahrscheinlich wird Da Nang in fünf Jahren eine pulsierende Beach Metropole sein – aber leider eine, die aus unpersönlichen Hotelklotzen besteht …
Man merkt, dass ich mit Da Nang nicht wirklich warm geworden bin – und das im warsten Sinne des Wortes. Denn Mitte Januar war es dort tatsächlich relativ kalt und windig – und es hat so viel geregnet, dass das Wetter eher an die deutsche Nordsee als an Vietnam erinnert hat.
Son Tra Peninsula & chinesische Einflüsse
Was in Da Nang aber definitiv einen Besuch wert ist, ist die Halbinsel Son Tra, auf welcher der Son Tra (Monkey) Mountain liegt. Diese liegt ungefähr 10 km vom Stadtzentrum entfernt und fast 700 Meter über dem Meeresspiegel. Wir sind den ganzen Weg an der Beachfront zu Fuß entlangspaziert und haben auf dem Weg dorthin noch eine tolle Pagode entdeckt. Die Pagoden in Vietnam unterscheiden sich optisch stark von den Tempeln in Thailand, denn hier werden vor allem die chinesischen Einflüsse sichtbar.
Girlpower: Die Lady Buddha-Statue
Sobald es an den Aufstieg geht, läuft man leider an einer kurvigen und stark befahrenen Straße entlang, sodass es wahrscheinlich empfehlenswerter (und sicherer) ist, mit dem Motorbike oder einem Taxi das letzte Stück hinauf zu fahren. Die Hauptattraktion auf der Son Tra Peninsula ist die Linh Ung Pagode und die 67 Meter große Lady Buddha Statue! Letztere ist die größte Buddha-Statue in ganz Vietnam – und dass es sich hierbei um einen weiblichen Buddha handelt, ist ebenfalls etwas Besonderes. Die riesige Buddha-Statue kann man von ganz Da Nang aus sehen – und bei guten Wetterverhältnissen ist sie sogar von Hoi An sichtbar! Optisch erinnert die Statue ein bisschen an Cristo Redentor, die monumentale Christusstatue im Süden von Rio de Janeiro.
Die Buddha-Statue und die Linh Ung Pagode sind aber nicht die einzigen Sehenswürdigkeiten auf der Halbinsel: Die vielen Bonsai-Bäume mit japanischen Figuren, die zahlreichen Buddha-Statuen sowie der schlafende Buddha sind ebenfalls sehenswert.
Und zu guter Letzt: Der Ausblick! Von der Halbinsel Son Tra hat man einen atemberaubenden Ausblick aufs weite Meer, die Stadt Da Nang und die Berge! Selbst wenn das Wetter wie in unserem Fall nicht so mitspielt, ist diese Aussicht wirklich einmalig.