Man plant und plant und dann irgendwann ist er da: der Moment, wenn man aus dem Flugzeug steigt und da ist. Thailand hatte mich eigentlich schon, bevor ich angekommen bin – zumindest theoretisch … Aber wenn die Vorfreude so groß ist, birgt genau das ja manchmal die Gefahr, das man enttäuscht ist, wenn es dann anders ist, als man es sich vorgestellt hat. Aus diesem Grund habe ich mir vorgenommen, mich auf alles einzulassen, was mir auf meiner Reise begegnet und alles anzunehmen, was kommt. Letzteres ist quasi die Essenz von Achtsamkeit – und eines der Dinge, die mich nach Thailand geführt haben und die ich hier weiter praktizieren möchte.
Und genau das mache ich auch. Statt eine Sightseeing-Liste abzuarbeiten und mich selbst zu stressen, lasse ich mich einfach treiben. Und meist landet man ganz automatisch bei der einen oder anderen Sehenswürdigkeit. Bangkok und generell Thailand hat mein Herz auf jeden Fall in Rekordzeit erobert. Es ist so anders als alles, was ich bisher gesehen habe. Jeden Tag entdeckt man so viele neue und aufregende Dinge und erweitert seinen Horizont.
Bangkok, Stadt der Engel
Nun aber erstmal ein paar Fakten zu Bangkok: Bangkok ist die Hauptstadt von Thailand und hat wohl den längsten Ortsnamen, den es gibt: Krung Thep Maha Nakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Yutthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udom Ratchaniwet Maha Sathan Amon Phiman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit heißt die Stadt nämlich offiziell.
Bangkok, auf thailändisch auch kurz Krung Thep genannt, hat über 8 Millionen Einwohner und ist mit Abstand die größte Stadt des Landes. Die durchschnittliche Temperatur beträgt 28,4 Grad Celsius, das Klima ist tropisch. Die „Stadt der Engel” hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten und über 400 buddhistische Tempel, die Wats genannt werden.
Da mir ein Hostel für die ersten Tage zu viel und ein Hotel zu unpersönlich war, habe ich mich in Bangkok über airbnb einquartiert. Die Wohnung lag zwar etwas außerhalb, war aber gut an die BTS, dem Skytrain in Bangkok, angebunden.
Der Vorteil, wenn man etwas außerhalb wohnt: Man bekommt einen authentischen Eindruck. Denn während man beispielweise auf der Khao Sun Road –Bangkoks Backpacker-Mekka – vor allem andere Backpacker zu Gesicht bekommt, ist das etwas außerhalb anders. Außerdem konnte ich mich so mit meinem airbnb Host, einer netten Thailänderin in meinem Alter, unterhalten und mehr über Land und Leute erfahren.
Abenteuer Nahrungsaufnahme
Das mit der englischen Verständigung ist in Thailand übrigens gar nicht so einfach … Im Zweifelsfall kann man sich aber immer mit Zeichensprache verständigen. So habe ich auf jeden Fall die unterschiedlichsten und verrücktesten Dinge auf Essensmärkten probiert – habe aber keine Ahnung, was ich da tatsächlich gegessen habe 😉 Ein Gericht, das mir als „meat” verkauft wurde, enthielt Gräten; ein anderes Fischteile, die ich auch im Nachhinein nicht zuordnen kann – aber genau solche Erfahrungen macht Reisen in fremden Ländern ja auch zu einem Abenteuer.
Was ich außerdem festgestellt habe: Man macht sich im Vorfeld viel zu viel Gedanken. In Reiseführern findet man teilweise den Rat, nichts auf den Essensmärkten und an den vielen Essenständen zu essen. Dabei ist genau das so charakteristisch für Thailand – und gehört bei einem Thailand-Aufenthalt eigentlich dazu! Es wäre außerdem viel zu schade, sich die vielen Leckereien entgehen zu lassen … Denn hier findet man alles: Von frischen Früchten und diversen Gemüsesorten über rohes Fleisch und rohen Fisch hin zu fertigen Gerichten. Letztere kann man entweder direkt vor Ort essen, aber sie werden auch oft abgepackt in Plastikbeuteln verkauft, damit man sie zu Hause essen kann.
Einer meiner Favouriten hier, vor allem zum Frühstück, ist Sticky Rice mit Mango und Kokosnussmilch – ein Traum! Und alles ist so günstig: Für 60 Baht (ca. 1,50 Euro) bekommt man auf einem Markt zum Beispiel ein Hauptgericht wie Pad Thai oder ein Reisgericht und eine Massage gibt es schon für 250 Baht(ca. 6,50) pro Stunde! “Teuer” wird es meist dann, wenn man in ein Restaurant oder Café geht, in dem westliches Essen verkauft wird oder das auf Touristen ausgelegt ist.
Bunt, laut, vielseitig
Aber zurück zu Bangkok. Die thailändische Hauptstadt ist groß, bunt, laut, hektisch – und absolut faszinierend! Nach einem Tag hatte ich schon eine ziemlich gute Orientierung. Das ist der Vorteil, wenn man selbst in einer Großstadt wohnt: Man findet sich auch in anderen Großstädten relativ schnell zurecht.
Wer nur wenige Tage in Bangkok ist, dem kann ich eine Fahrt mit dem Express Boat auf dem Chao Praya River empfehlen. Denn so bekommt man einen wunderbaren ersten Eindruck von der Stadt. Auf dem Wasser lassen sich die tropischen Temperaturen dank Fahrtwind auch gut aushalten. Die Express Boote halten außerdem bei vielen Sehenswürdigkeiten und diversen Tempeln. Auch bei Nacht ist der Chao Pray River übrigen ein guter Spot, um die beleuchtete Skyline von Bangkok zu bestaunen – zum Beispiel von der Memorial Bridge.
Aber auch wenn man nicht aussteigt, bekommt man viel zu sehen. Die Express Boote sind außerdem viel günstiger, als die Hopp On und Hopp Off Boote – und halten genau an den gleichen Stellen. Das Einzige, was man wissen sollte: Das An- und Ablegen erfolgt in Rekordzeit – wer aussteigen will, sollte also schnell sein. Am besten kämpft man sich schon mal vor seinem Stopp in Richtung Ausgang durch, sonst kann es nämlich passieren, dass man es nicht rechtzeitig heraus schafft. Das Verkehrsmitteln wird nämlich auch von vielen Thailändern genutzt, vor allem zur Rushhour. Hat man seinen Stop verpasst, sollte man aber auch keine Panik kriegen. Dann steigt man einfach bei der nächsten Stadtion aus und schlendert zu Fuß zurück – so lernt man eine neue Stadt eh am besten kennen.
TukTuks, Menschenmassen & der Grand Palace
Oder man nimmt sich eines der TukTuks, die an jeder Ecke stehen. Diese fahren aber teilweise in abenteuerlicher Geschwindigkeit durch Bangkoks Straßen. Außerdem sieht man aufgrund des Decks so gut wie nichts und man ist den Abgasen ausgesetzt. Die Abgase und die Luftverschmutzung, die durch den vielen Verkehr verursacht werden, sind generell ein Problem in Thailands Hauptstadt. Aus diesem Grund (und um sich selbst und andere vor Krankheiten zu schützen) sieht man in Bangkok auch viele Thais, die eine Atemmaske tragen. Sieht zwar etwas beängstigend aus, macht bei dem Verkehr und Menschenmassen aber durchaus Sinn.
Bei den meisten Touristen steht außerdem der Besuch des Grand Palace, der Residenz des im Oktober 2016 verstorbenen Königs Bhumibol Adulyadej auf dem Pflicht-Programm. Und die Anlage, auf der gleich mehrere Prachttempel zu sehen sind, ist tatsächlich beeindruckend! Prunk und Gold, so weit das Auge reicht.
Allerdings ist man hier auch direkt in der Tourismus-Hölle gelandet: Vor dem Tempel halten Hundert Busse, die Besucher zum Grand Palace karren, und auch auf dem Gelände schiebt man sich mit Tausenden von anderen Touristen durch die Tempel. Der Eintritt ist mit 500 Baht außerdem ziemlich teuer.
Man sollte also abwägen, ob man den Grand Palace wirklich besichtigen will. Wenn ja, dann sollte man den Besuch eher nicht auf den ersten Tag legen, sondern erst mal in Ruhe in der wuseligen Großstadt ankommen. Es gibt in Bangkok außerdem noch viele andere Tempel, die genauso beeindruckend sind, bei denen man aber keinen oder nur einen geringen Eintritt zahlen muss – und die nicht so überlaufen sind.
Denn wer in Thailand herumreist wird eines schnell feststellen: Jeder Tempel ist ein Kunstwerk für sich. Und auch die kleinen Tempel stehen in Punkto Gold und Prunk den großen Tempeln in nichts nach …